Natsume’s Book of Friends: Staffel 6 (Anime) (2024)

Rezension für alle 6 Staffeln:

Leute, ich muss ehrlich sein. Dieser Anime war eine mittelgroße Enttäuschung für mich. Vermutlich liegt das daran, dass meine Erwartungen aufgrund der Bewertungen viel zu hoch angesiedelt waren. Aber Hauptsächlich lag das Problem bei Natsume Yuujinchou in Natsume, unserem namensgebenden Hauptcharakter.

Dieser "Junge" hat zwei hautpsächliche Charactertraits. Und ich schreibe "Junge" in Anführungszeichen, weil Natsume mit hoher wahrscheinlichkeit ein Mädchen gewesen ist, dessen Design noch in letzter Minute vor Manga-Druck von Yuki Midorikawa (Mangaka) in einen Jungen verändert sein worden muss. Die Yaoi-vibes die dieser Anime versprüht sind aus meiner Sicht nicht zu verleugnen. Speziell in den (späteren) Episoden mit Natori (und manchmal auch Tanuma). Was speziell unangenehm ist, wenn man sich vorstellt, dass das eine ein Erwachsener Mann ist und Natsume ein Minderjähriger Schüler. Aber vielleicht bin ich da auch einfach etwas zu sensibel und lese in der einen oder anderen Aufnahme mehr als nötig rein. Kommen wir zurück zu seinen Traits die da wären:

- Neugierig und Planlos in eine Situation hineinlaufen, um dann schreiend weg zu laufen und darauf zu hoffen, dass ihn andere retten
- Schreckhaft und Planlos in eine Situation geraten, um dann schreiend darauf zu hoffen, dass ihn andere retten.

Beide Traits aber immer mit der Überzeugung:
"Ich werde meine Freunde/Familie beschützen und alles tun, damit ihnen nichts geschieht. Denn dieser Anime trichtert uns allen ein, dass ich ein mächtiges etwas bin, dass irgendwas kann!"
Und ich frage mich dann immer: Ja aber was? Du kannst Youkai sehen, OK. Und nun? Was machen wir mit dieser Fähigkeit. Ach so. Weglaufen, sich zum Clown machen und darauf hoffen, dass irgend einer erscheint (in den meisten Fällen Nyanko-Sensei oder Natori) der dir dann den Hintern rettet. Nicht sehr beeindruckend...

Hier mal ein Vorschlag lieber Natsumi: Du hast diese Gabe in den letzten was, 10-12 Jahren erfahren. Wie wäre es mal, wenn man jemanden fragt der sich damit auskennt und der dir dann mal weiter hilft. Exorzisten scheinen hier ein Ding zu sein und wohl ganz gut zu verdienen!? Also warum nicht mal in den Exorzismus wechseln, wenn du dir schon beim Anblick eines jeden Youkais in die Hosen machst? Oder warum nicht mal einen Mönch fragen? Die glauben doch an sowas und scheinen sich mit "Geist-Reinigung" eine goldene Nase zu verdienen. Und wie der Anime es uns mal zeigt, funktioniert es wohl auch. Sogar ziemlich gut. Also warum nicht mal Aktiv werden, Hasenfuss (Oh Gott, wie ich diesen Charakter manchmal nicht leiden konnte)?

Viele scheinen Natsume Yuujinchou mit Mushishi zu vergleichen. Aber Sorry. An der Klasse eines Mushishi kommt dieser Anime nicht annähernd ran. Nicht nur, weil Ginko ein Charakter ist, der weiss was er tut und tatsächlich fähig ist, sondern auch von der Atmosphäre her ist das ein himmelweiter Unterschied.

Dies gesagt, soll nun aber nicht heissen, dass man an Natsume Yuujinchou keine Freude haben kann. Es gibt tatsächlich die eine oder andere Episode die bei mir emotional gut angekommen ist und auch zwei oder drei Episoden wo Natsume nicht ganz so weinerlich und selbstbemitleidend rüberkommt und tatsächlich was sinnvolles tut wie einen Bannzirkel erstellen (genau ein mal in sechs Staffeln!!!). Aber diese Momente sind für die, ich weiss nicht, 70 Folgen die ich gesehen habe, sehr spärlich gesät.

In den meisten Fällen überwiegt einfach dieser weinerliche Zwitter der die ganze Atmosphäre zerstört und mit dem ich mich überhaupt nicht identifizieren konnte. Da Natsume Yuujinchou nicht wirklich einen Antagonisten hat, allenfalls Andeutungen in den späteren Folgen, müssen die Hauptcharaktere den Anime tragen und da gibt es leider nicht viel die dazu fähig wären. Natsume ist ein totaler reinfall für mich und Nyanko-Sensei ist, naja, das Deus-Ex-Machina, der Plothole oder der Erzähler. Eins von den dreien.