Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
41648
Kumasaka - Tsuki Hyakushi
$1,100 - 9/6/2009
Yoshitoshi Tsukioka lebte in einer Epoche, in der Japan dramatische Veränderungen durchlief. Nach der erzwungenen Öffnung des Landes durch die Flotte der Vereinigten Staaten von Amerika erlebte das Land einen teilweise blutigen Übergang von dem alten Herrschaftssystem des Shogunats in die Neuzeit.
Biografie: Yoshitoshi Tsukioka
Der Geburtsname von Yoshitoshi Tsukioka war Yonejiro. Über seine Jugend ist nur wenig bekannt, aber alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie nicht leicht war. Sein Vater hatte sich eine andere Lebensgefährtin genommen, und der Junge war vermutlich im Weg. Jedenfalls wurde er von seinem Onkel aufgezogen.
Im Alter von nur 11 Jahren kam Yoshitoshi bei dem großen Ukiyo-e-Meister Kuniyoshi Utagawa in die Lehre. Einer seiner "Klassenkameraden" war Yoshiiku. Yoshiiku schikanierte und tyrannisierte den jüngeren Yoshitoshi. Die Rivalität und Feindschaft zwischen den beiden sollte sich ein Leben lang fortsetzen.
Im Alter von 14 Jahren schuf Yoshitoshi seinen ersten Farbholzschnitt – ein Triptychon der berühmten Seeschlacht von Dan-no-ura, in der der Minamoto-Clan im Jahre 1185 die Streitkräfte des Taira-Clans besiegte. Zur gleichen Zeit, im Jahr 1853, kam der US-Kommandant Perry mit seiner Flotte in Japan an und erzwang die Öffnung des Landes gegenüber dem Westen.
Yoshitoshi und eine Neue Ära
Das Leben von Yoshitoshi war wie eine Analogie der schwierigen Epoche des Übergangs von der mittelalterlichen Edo-Periode zur Neuzeit des Meiji-Zeitalters. Der Kampf ums Überleben in einem neuen Zeitalter und die Zerrissenheit zwischen Tradition und westlicher Modernisierung kennzeichneten sein Leben. Sein Werk repräsentiert die traditionellen japanischen Werte.
Der Künstler wird auch oft unter dem Namen Yoshitoshi Taiso geführt. Taiso war sein go ab 1873 – das heißt, der Name, den er in seiner Signatur benutzte.
Harte Zeiten und blutige Farbholzschnitte
Kuniyoshi war für Yoshitoshi wie ein Vater. Als der Meister im Jahr 1861 starb, kamen auf den jungen Schüler harte Zeiten zu. Er hatte kaum genügend Aufträge, um sich über Wasser zu halten.
Die frühen sechziger Jahre waren von Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der alten Shogun-Regierung und deren Gegnern gekennzeichnet. Die Gegner hatten sich um den Kaiser Meiji geschart. Dieser war während der langen Dauer des Shogunats, das heißt seit 1192, eine machtlose, rein repräsentative Einrichtung gewesen.
Zusätzlich zu den politischen Instabilitäten befand sich auch die japanische Wirtschaft in einer tiefen Rezession, begleitet von Hyperinflation und Missernten.
Im Jahr 1868 dankte der letzte Shogun ab, nachdem 2000 loyale Shogunat-Truppen in der blutigen Schlacht von Ueno von einer kaiserlichen Armee vernichtend geschlagen wurden. Es war mehr ein Massaker als eine reguläre Schlacht. Die kaiserlichen Soldaten waren mit modernsten Gewehren und Kanonen ausgerüstet, während ihre Gegner teilweise nur mit Schwertern kämpften.
Yoshitoshi wurde zufällig Augenzeuge dieser Schlacht. Sofort im Anschluss daran schuf er mehrere Farbholzschnitte mit extrem blutigen und grausamen Szenen, oft gegen einen schwarzen Hintergrund. Man muss diese Farbholzschnitte vor dem Hintergrund der Geschehnisse sehen. Und auch damals galt schon die Regel, dass sich Blut, Sex und Verbrechen gut verkaufen ließen. Und Yoshitoshi war darin besonders "gut".
Yoshitoshi während der Meiji-Restauration
Mit der sogenannten Meiji-Restauration erlebte Yoshitoshi eine kurze Zeit bescheidenen kommerziellen Erfolges, gefolgt von einem abrupten Rückgang an Aufträgen und bitterer Armut. In den frühen siebziger Jahren tauchten erstmals Anzeichen psychischer Krankheit und Depressionen auf. Unfähig zu jeglicher Arbeit schuf er über 2 Jahre kaum einen einzigen Holzschnitt.
Im Jahr 1873 erholte er sich wieder und änderte seinen Namen zu Taiso, was soviel wie "große Auferstehung" bedeutet. Aber trotz aller neuer Energien hielt seine Armut an. Yoshitoshi wurde nichts erspart. Um ihn zu unterstützen, verkaufte sich seine Geliebte, Okoto, an ein Bordell. Okoto teilte das Schicksal vieler Frauen von verarmten ehemaligen Samurai, die ihre Familien nicht mehr ernähren konnten. Nach dem Ende des Shogunats waren die einstigen Privilegien dieser Kriegerkaste abgeschafft worden.
Die Satsuma Rebellion
Im Jahr 1877 veränderten politische Ereignisse erneut das Leben von Yoshitoshi – diesmal zu seinen Gunsten. Ein Aufruhr der Samurai endete in einem dramatischen Finale. Die Samurai wurden von Saigo Takamori angeführt.
Die kaiserlichen Truppen hatten die Samurai nach und nach in die Hügel von Kagoshima zurückgedrängt. In der letzten Schlacht begingen Saigo Takamori und seine letzten Getreuen in Samurai-Tradition Selbstmord, als ihre Lage aussichtslos geworden war.
Im Anschluss an diesen Aufstand gab es eine enorme Nachfrage nach Illustrationen der Ereignisse, und Yoshitoshi wurde mit Aufträgen überschüttet.
Später Erfolg und Anerkennung
In den 1880er Jahren hatte Yoshitoshi es schließlich geschafft. Er zog in ein großes eigenes Haus und heiratete eine Frau aus dem Bordellviertel. Seine Schule florierte.
Im Jahr 1882 bekam er eine feste Anstellung bei einem Zeitungsverlag. Dies gab ihm ein festes und stetiges Einkommen und bedeutete das Ende der langen Jahre der Armut.
Yoshitoshis Ruhm wuchs, und trotz seiner schlechten Gesundheit schuf er eine große Anzahl an Holzschnitten. Diese Jahre waren die produktivsten von Yoshitoshi – quantitativ und qualitativ zugleich.
Im Jahr 1885 erschienen die ersten Ausgaben von Hundert Ansichten des Mondes. Die Serie war extrem populär. Die Leute standen in Schlangen an, sobald ein neues Design publiziert wurde.
Im selben Jahr wurde die Serie 32 Ansichten von Sitten und Gebräuchen veröffentlicht – eine Serie schöner Frauenbilder. Im Jahr 1889 kam eine neue Serie mit Geistermotiven auf den Markt: Neue Formen von 36 Geistern. Yoshitoshi glaubte fest an die Existenz von Geistern und war überzeugt, selbst übernatürliche Erscheinungen gehabt zu haben.
Die Symptome seiner Geisteskrankheit wurden jetzt immer häufiger. Trotzdem arbeitete er weiter. Yoshitoshi Tsukioka starb am 9. Juni 1892 im Alter von 53 Jahren. Die Ärzte diagnostizierten einen Gehirntumor.
Farbholzschnitte von Yoshitoshi Tsukioka
Die abgebildeten Farbholzschnitte stammen aus unserem Archiv verkaufter Kunstobjekte.
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Literaturquellen
John Stevenson, "One Hundred Aspects of the Moon", published by Avery Press, 600 Kalmia Avenue, Boulder, CO 80304, ISBN 0-9632218-0-9.
Author:
Dieter Wanczura, revidiert von AI
First Publication: 4/8/2009
Latest Update: 3/9/2024
Signatures and Seals of Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Signature Name: kaisai Yoshitoshi ga
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: Yoshitoshi no in
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: yoshitoshi
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: yoshitoshi
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: taiso
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Signature Name: ikkaisai Yoshitoshi ga
Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) 1839-1892
Seal Name: kiri
'Thirty-Two Aspects of Customs and Manners of Women' was one of the last major series created by Yoshitoshi Tsukioka (Taiso) (1839-1892). The series belongs without any doubts to Yoshitoshi's best and most popular print publications. Subscribe to the artelino youtube channel.
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